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Lemmy Kilmister

Lemmy Kilmister
Photographiert von Claude Piscitelli

Lemmy Kilmister wurde am Heiligabend 1945 in Burslem, einem Stadtteil von Stoke-On-Trent geboren. Seine Mutter war Bibliothekarin und sein leiblicher Vater war im zweiten Weltkrieg Feldkaplan der Royal Air Force. Kurz nach Lemmys Geburt verließ der Vater die Familie. Als Lemmy zehn Jahre alt war, heiratete seine Mutter den ehemaligen Profifußballer und Fabrikanten George Willis. Danach zog die Familie nach Benllech, einem Seebad auf der zu Wales gehörenden Insel Angelsey.

Mit 15 wurde Lemmy ohne Abschluss von der Schule verwiesen. Nachdem er ein Jahr lang in einer Fabrik und einer Reitschule gejobbt hatte, verließ er sein Elternhaus und zog nach Manchester. Dort und in Liverpool war gerade eine neue, sehr lebendige Musikszene entstanden, die, auf Anlehnung durch den Fluss der durch Manchester und Liverpool fließt, Mersey Beat genannt wurde.

Bis 1967 spielte Lemmy hier in verschiedenen Bands, zog dann nach London wo er sich zuerst mit Gelegenheitsjobs über Wasser hielt, so z.B. als Roadie für „Nice“ und die „Jimi Hendrix Experience“.  

1972 wurde Lemmy Mitglied bei der Space-Rock-Band „Hawkwind“. Obwohl er eigentlich Gitarrist war, übernahm er hier den Job des Bassisten. Dies wirkte sich auch auf sein Bassspiel aus, denn er behielt die Technik bei, wie sie üblicherweise Rhythmus-Gitarristen verwenden. Für Hawkwind sang er auch den Titel „Silver Machine“, der zum größten Hit der Band wurde. 1972 trennten Hawkwind sich von Lemmy, nachdem er wegen Drogenbesitzes durch den kanadischen Zoll festgenommen wurde. Zu dieser Zeit nahm Lemmy LSD, später dann Amphetamine. In den 1990er Jahren stellte Lemmy seinen Drogenkonsum dann aus gesundheitlichen Gründen ein.

Nach dem Rausschmiss bei Hawkwind gründete Lemmy die Band, die zu seinem Lebenswerk werden sollte, nämlich „Motörhead“. Er wollte seine neue Band zuerst „Bastard“ nennen, doch auf Anraten seines Managers nannte er die Band „Motörhead“ in Anlehnung an den letzten Song, den er für Hawkwind geschrieben hatte. Gründungsmitglieder waren neben Lemmy der Gitarrist Larry Willis und der Drummer Lucas Fox. Andere populäre Motörhead-Mitglieder waren z.B. „Phillip „Wizzö“ Campbell (seit 1983), „Mikey Dee (seit 1992) und Michael „Würzel“ Burston (1983 – 1995).

Im September 1977 erschien mit „Motörhead“ das offizielle Debutalbum dieser Heavey-Metal-Band, das Platz 43 der britischen Charts erreichte und dafür mit einer Silberplatte für 60.000 verkaufte Einheiten belohnt wurde. Den gleichen Erfolg feierten sie 1979 mit ihrem zweiten Album „Overkill“, der endgültig den kommerziellen Durchbruch der Band darstellte. Ihr viertes Album „Ace Of Spades“ machten Lemmy & Co. schließlich zu Superstars in der Heavy Metal-Szene. Für viele Kritiker gilt dieses Album als eines der besten der Band.  

Am 28. August 2015 erschien mit „Bad Magic“ das letzte Album von Motörhead. Gleichzeitig war es das erste Album der Band, das in der Woche nach Veröffentlichung Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Zu diesem Zeitpunkt war Lemmy gesundheitlich bereits sehr angeschlagen. Schon zwei Jahre zuvor bekam er, aufgrund von Herzproblemen, in seiner Wahlheimat Los Angeles einen implantierbaren Defibrillator eingesetzt. Danach musste er viele Konzerte absagen, so auch die Promotiontour des Albums „Aftershock“.

Kurz nach seinem 70. Geburtstag wurden bei Lemmy Tumore im Kopfund Nackenbereich festgestellt. Am 28. Dezember 2015 verstarb Lemmy Kilmister in seiner Wohnung in Los Angeles, jedoch nicht an den Folgen der Tumore, sondern an einer Prostatakrebserkrankung.

Mit Lemmy Kilmister verlor die Heavy Metal-Szene eines seiner wichtigsten Mitglieder. Er war nicht nur Frontmann von Motörhead, er spielte auch oft als Gastmusiker bei vielen seiner Kollegen mit, u.a. bei Doro, The Damned, Ramones, Metallica, Saxon, Foo Fighters, Slash und Böhse Onkelz. Ganz nebenbei war Lemmy auch Mitglied der Rockabilly-Supergroup „The Head cat“, mit denen er vier Alben aufnahm. Das Trio bestand neben Lemmy aus dem ex-Stray Cats-Schlagzeuger Slim Jim Phantom und dem ExLonsome Spurs und The Rockats-Kontrabassisten und Keyboarder Danny B. Harvey.

Geschrieben von Ritchie Rischard