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Johnny Hallyday
Jean-Philippe Smet wurde am 15. Juni 1943 als Sohn eines belgischen Schauspielers, Sängers und Tänzers in Paris geboren.
Acht Monate später verließ der Vater die Familie. Da seine Mutter aus beruflichen Gründen wenig Zeit für ihren Sohn hatte, vertraute sie ihn ihrer Schwester an.
1946 zog Jean-Philippe mit seinen beiden Kusinen Desta und Menen für zwei Jahre nach London, wo sie sich ihren Lebensunterhalt als klassische Tänzerinnen verdienten. In der britischen Hauptstadt lernte Desta den US-amerikanischen Tänzer Lee Hallyday (bürgerlicher Name: Lee Lemoine Ketcham) kennen, den sie kurze Zeit später heiratete. Lee wurde schnell zu einer Vaterfigur für den Jungen, den er fortan „Johnny“ nannte. Später nahm Johnny dessen Namen als Künstlernamen an. So wurde aus Jean-Philippe Smet der spätere Superstar „Johnny Hallyday“.
Inspiriert von dieser Tournee und deren Ereignissen, entschloss Johnny sich, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Lee besorgte ihm etliche Rockplatten, und überzeugte den Jungen, dass diese Musik auch in Frankreich ein Erfolg werden könnte.
Nachdem Johnny einige Bühnenerfahrungen gesammelt hatte, wurde er am 30. Dezember 1959 in die Radiosendung „Paris Cocktail“ von Pierre Mendelssohn eingeladen, in der er den Titel „Viens faire une partie“ sang. Das anwesende Komponisten-Duo „Jil & Jan zeigte sich begeistert von dem jungen Talent. Ein paar Tage später stellten sie ihn dem Musikverleger Jacques Wolfsohn vom Plattenlabel „Vogue“ vor. Am 16. Januar 1960 unterschrieb Johnny bei diesem Label seinen ersten Plattenvertrag. Zwei Monate später erschien mit „T’aimer follement“ seine erste Single. Seinen Durchbruch schaffte Johnny schon im Juni desselben Jahres mit dem Ohrwurm „Souvenirs, souvenirs“. Eine Tournee im Vorprogramm von Sasha Distel und etliche Auftritte in TV-Shows, wie etwa in der legendären „Salut les copains“, machten Johnny schnell zum sogenannten „L’idole des jeunes“ (Idol der Jugend).
Im Alter von knapp 18 Jahren hatte Johnny bereits 1.673.000 Schallplatten verkauft. In seiner langen Karriere absolvierte er 184 Tourneen, die ihn durch 40 verschiedene Länder führten. 2.800 mal stand er auf französischen, und 450 mal auf internationalen Bühnen. Es heißt, seine Konzerte hätten nicht weniger als 29 Millionen Fans angelockt.
Mit schätzungsweise 85 Millionen verkaufter Alben steht Johnny Hallyday als einziger Franzose unter den 80 erfolgreichsten Musiker aller Zeiten.
Zwischen 1954 und 2017 spielte Johnny zusätzlich in zahlreichen Filmen mit, von denen viele ein großer Erfolg waren.
Johnnys lange Kariere wurde nur einmal für ein Jahr unterbrochen, als er am 8. Mai 1964 zum Militär eingezogen wurde. Er absolvierte seinen Dienst beim „43e régiment d'infanterie de marine d'Offenburg“.
Der Soldat Smet erhielt Sonderurlaub, um am 12. April 1965 seine Freundin, die Sängerin Sylvie Vartan, heiraten zu können. Aus dieser Ehe, die bis 1980 hielt, stammt der gemeinsame Sohn David Hallyday, der auch als Musiker Karriere machte.
Von 1982 bis 1986 war Johnny mit der französischen Schauspielerin Nathalie Baye liiert. Am 15. November 1983 wurde ihre Tochter Laura Smet geboren, der Johnny 1986 den Titel „Laura“ widmete, der ein großer Erfolg wurde. Komponist dieses Songs war Jean-Jacques Goldman.
1995 lernte Johnny das Mannequin Laeticia Boudou in einer Disco in Miami kennen. Ein Jahr später heirateten sie. Das Paar adoptierte 2004 und 2008 die beiden vietnamesischen Mädchen Jade und Joy.
Zwei andere wichtige Frauen im Leben des Johnny Hallyday waren Babeth Étienne, mit der er vom 1.Dezember 1981 bis zum 3.Februar 1982 verheiratet war. Mit Adeline Blondieau war er sogar zweimal verheiratet, und zwar vom 9. Juli 1990 bis zum 11. Juni 1992, und vom 19. April 1994 bis zum 9. Mai 1995.
Im November 2009 musste Johnny Hallyday wegen einer Bandscheibenoperation seine kurz zuvor begonnene Abschiedstour beenden. Da er wegen Komplikationen mehrere Tage in einem künstlichen Koma lag, musste er das Sprechen und Singen neu erlernen.
Im März 2017 teilte Hallyday mit, dass er an Lungenkrebs erkrankt sei. Am 5. Dezember erlag er im Alter von 74 Jahren den Folgen dieser Krankheit.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ordnete einen Trauerzug vom „Arc de Triomphe“ über die „Champs-Elysées“ zur Kirche „La Madeleine“ an. Die Polizei schätzt, dass bis zu einer Million Menschen den Weg säumten. Etwa 15 Millionen sahen sich den Trauerzug im Fernsehen an.
In Amerika beschrieben die „New York Times“ und „CNN“, Johnny Hallyday als den „Elvis Presley“ der Franzosen.
Johnny Hallyday wurde auf eigenen Wunsch auf der französischen Karibikinsel Saint-Barthélemy beigesetzt, wo er eine Villa besaß.