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Keith Emerson
„Emerson, Lake & Palmer“ gehören neben „Yes“ und „Ekseption“ zu den populärsten Bands, die in den 70er Jahren Rock und Klassik mischten und so einen Sound kreierten, der schon legendär geworden ist. Schon in den 60er Jahren war ihr Keyboarder Keith Emerson Mitglied der Gruppe „Nice“, die den Titel „America“ aus Leonard Bernsteins „Westside Story“ auf eine rockigere Art und Weise aufnahmen. Demnach ist Keith Emerson also ein Pionier in Sachen „Klassik-Rock“.
Sein Klavierspeil machte Keith Emerson schon im Alter von knapp 14 Jahren in seiner Heimatstadt Todmorden populär. In seiner späten Jugend verschlug es ihn dann nach London, wo er Mitglied der Gruppen „V.I.P.s“ und „Garry Farr & The T-Bones“ wurde“. Zur selben Zeit begleitete er auch seinen Mentor „T-Bone Walker“ sowohl im legendären „Marquee Club“ in London wie auch auf einer Tournee durch England, Frankreich und Deutschland.
Damals wurde er musikalisch durch klassische Komponisten wie Béla Bartók, Dmitri Schostakowitsch oder Johann Sebastian Bach, aber auch durch Künstler wie etwa Jazzmusiker Dave Brubeck, Oscar Peterson oder Fats Waller beeinflusst.
1967 kam es dann zur Gründung von „Nice“, die neben ihm aus dem Sänger und Bassisten Lee Jackson, dem Schlagzeuger Brian Davison und dem Gitarristen David O’List bestand. Ihre gelungene musikalische Mischung aus Blues, Jazz, Rock und klassischen Elementen machten sie damals schnell einem breiteren Publikum bekannt. Zu jener Zeit entdeckte Keith Emerson die Hammondorgel für sich, die fortan zu seinem Favoriten unter den Instrumenten wurde. Des Weiteren begann er damals mit dem neuartigen „Moog-Synthesizer“ zu experimentieren. Er war so begeistert von diesem Instrument, dass er es als erster Musiker auf Tour einsetzte.
Legendär waren auch seine Bühnenshows bei denen er z.B. seine Hammondorgel mit Hitlerjugend-Messern malträtierte, die ihm einer der Roadies der Band gab, und das war der spätere Motörhead-Star Lemmy Kilmister.
Als „Nice“ sich 1970 auflösten, gründete Keith zusammen mit dem Ex-King Krimson-Bassisten, Sänger und Gitarristen Greg Lake und dem Ex-Atomic-Rooster-Schlagzeuger Carl Palmer das Klassik-Rock-Trio „Emerson, Lake & Palmer“, mit dem er während den 70er Jahren zum Superstar avancierte.
Ihren ersten Auftritt hatten sie noch im gleichen Jahr beim „Isle Of Wight Festival“, bei dem sie ihr Werk „Pictures Of An Exhibition“ aufführten. Eine Liveaufnahme dieser Adaptation von Mussorgskis „Bilder einer Ausstellung“ wurde 1971 als ihr drittes Album veröffentlicht. Ihr Debutalbum mit dem einfachen Titel „Emerson, Lake & Palmer“ kam schon 1970 auf den Markt. Aus diesem Werk stammt der Titel „Lucky Man“, der wohl zu den populärsten Songs von „ELP“ zählt.
Bis 1977 veröffentlichten „Emerson, Lake & Palmer“ eine ganze Reihe Meisterwerke wie „Tarkus“, „Trilogy“, „Brain Salad Surgery“ oder das Livealbum „Welcome Back My Friends To The Show That Never Ends“ und „Works Volume I“. Nicht weniger als sechs ihrer Alben erreichten Platinstatus.
1977 tourten „Emerson, Lake & Palmer“ mit einem 80-Mann Symphonieorchester, was in einem finanziellen Desaster endete. 1979 trennte sich das Trio.
In den 80er Jahren begann Keith eine Solokarriere und wandte sich der Filmmusik zu. So schrieb er z.B. die Musik zum Film „Nighthawks“ mit Sylvester Stallone. 1984 kam es zu einer Wiedervereinigung von „ELP“, allerdings ohne Carl Palmer, der zu dem Zeitpunkt vertraglich gebunden war. Daraufhin wurde Superdrummer Cozy Powell engagiert. Nach nur einem Album und einer Tour als „Emerson, Lake & Powell“ trennte sich das Trio wieder. Der Grund waren wieder Streitigkeiten zwischen Emerson und Lake.
1992 kamen „Emerson, Lake & Palmer“ erneut zusammen und veröffentlichten zwei Alben, bevor sie sich 1998 endgültig trennten. 1998 gründete Keith die „Keith Emerson Band“, mit denen er auch eine Reihe guter Alben aufnahm.
Keith litt jahrelang an der chronischen Nervenerkrankung „Fokale Dystonie“, mit zunehmender Einschränkung seiner rechten Hand. Aus diesem Grund musste er 2009 die meisten Konzerte absagen. Ebenso nachdem er sich 2010 nach einer Koloskopie einer Operation unterziehen musste.
Am 10. März 2016 beging Keith Emerson im Alter von 71 Jahren Suizid.